Antwort Was wird bei einer Immuntherapie verabreicht? Weitere Antworten – Wie läuft eine Immuntherapie ab
Bei einer Krebsimmuntherapie werden den Patienten die immunonkologisch wirksamen Stoffe meist per Infusion verabreicht. Bei manchen Formen der Immuntherapie entnimmt man dem Patienten auch Immunzellen aus dem Blut, die gegen den Krebs scharfgemacht und dann zurück in den Körper gegeben werden.Eine Immuntherapie wird ambulant in Form von Infusionen verabreicht. Vor der Infusionsgabe erfolgt ein ärztliches Gespräch und, falls erforderlich, eine körperliche Untersuchung. Die Infusion wird über einen Venenzugang oder, falls vorhanden, einen Port-Katheter gegeben und nimmt etwa 30 bis 60 Minuten in Anspruch.In den meisten Fällen kommen jedoch weniger invasive Verfahren der Immuntherapie zum Einsatz. Hierbei sind vor allem die „Checkpoint-Inhibitoren“ ein oft verwendetes Medikament. Dies sind Antikörper, die die PatientInnen als Infusion, meist im 3-Wochen-Abstand, erhalten.
Welche Medikamente gehören zur Immuntherapie : Diese Medikamente, sogenannte monoklonale Antikörper wie:
- Ipilimumab (Yervoy®)
- Nivolumab (Opdivo®)
- Pembrolizumab (Keytruda®)
Wie fühlt man sich nach einer Immuntherapie
Folgende Nebenwirkungen können bei einer Immuntherapie auftreten:
- Fieber.
- Schüttelfrost.
- Appetitlosigkeit.
- Übelkeit und Erbrechen.
- Durchfall.
- Luftnot, Husten und Auswurf.
- Müdigkeit, Fatigue.
- Kopfschmerzen.
Wie lange wird eine Immuntherapie verabreicht : Anders als bei einer Chemotherapie wird die Immuntherapie bei positivem Ansprechen des Tumors ein Leben lang durchgeführt.
«Überlebt ein Patient mit metastasiertem Melanom die ersten drei Jahre Immuntherapie, dann lebt er meist auch noch nach fünf Jahren und sogar nach zehn Jahren», sagt Reinhard Dummer, Leiter des Hautkrebszentrums am Universitätsspital Zürich.
Nachteile der Immuntherapie
Das Immunsystem wird stark stimuliert und kann dabei entgleisen. Schlimmstenfalls kann das tödlich enden. Außerdem finden sich die angepeilten Zielstrukturen, welche die veränderten Zellen angreifen, nicht nur im Tumor, sondern zusätzlich in gesunden Zellen.
Wie lange dauert es bis eine Immuntherapie wirkt
Stand der Forschung ist, dass Checkpoint-Inhibitoren einige Monate benötigen, um wirksam zu werden. Wenn die Therapie erfolgreich ist, kann die Wirkung anhaltend sein.Derzeit sind Immuntherapeutika für die Behandlung von metastasiertem Melanom und für Patienten mit Lungen-Ca nach einer vorangegangenen Chemotherapie zugelassen. In diesem und den nächsten Jahren werden diese Medikamente sicher für weitere Erkrankungen, wie zum Beispiel Blasenkrebs oder Hodgkin-Lymphom, zugelassen.Aber Onkologen stellen sich seit Jahren die Frage: Zu welchem Zeitpunkt können sie die Behandlung abbrechen Eine Auswertung klinischer Studiendaten deutet darauf hin, dass es sicher ist, die Immuntherapie nach 2 Jahren zu beenden, falls ein Patient progressionsfrei ist.