Antwort Wer führt die Insolvenztabelle? Weitere Antworten – Wer erstellt die Insolvenztabelle

Wer führt die Insolvenztabelle?
Eine Insolvenztabelle ist ein vom Insolvenzverwalter nach § 175 InsO aufgestelltes Verzeichnis aller angemeldeten und von ihm geprüften Forderungen der Insolvenzgläubiger.Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens schreibt der Insolvenzverwalter sämtliche Gläubiger an, die ihm bekannt sind und fordert die Gläubiger auf, zur Insolvenztabelle anzumelden. Das Gericht hat im Eröffnungsbeschluß eine Frist zur Anmeldung der Forderungen festgesetzt.Die Veröffentlichungen in Insolvenzverfahren sind ab dem Tag ihrer Veröffentlichung im Justizportal und im Bundesanzeiger einsehbar. Sie können Informationen zu seit 1999 (noch) laufenden Verfahren im gemeinsamen Online-Portal der Insolvenzgerichte einsehen.

Wer bestimmt den Insolvenzverwalter : In aller Regel bestellt das Insolvenzgericht einen Insolvenzverwalter bzw. eine Insolvenzverwalterin, der bzw. die für die Inbesitznahme, Verwaltung und Verwertung der Insolvenzmasse zuständig ist.

Wann wird Insolvenztabelle erstellt

Im Eröffnungsbeschluss des Insolvenzgerichts werden die bekannten Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen binnen einer Frist (zwischen 2 Wochen und 3 Monaten) beim Insolvenzverwalter zur Insolvenztabelle anzumelden. Diese Frist ist keine Ausschlussfrist.

Wie melde ich eine Forderung zur Insolvenztabelle an : Für die Anmeldung Ihrer Forderung erhalten Sie in der Regel ein Anschreiben von dem zuständigen Insolvenzverwalter. Dieser fordert Sie ausdrücklich zur Anmeldung auf. In der Regel enthält das Schreiben auch den gerichtlichen Beschluss über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens (Eröffnungsbeschluss).

Kann man Privatinsolvenzen einsehen Ja. Wenn eine natürliche Person über ihr Vermögen einen Insolvenzantrag beim zuständigen Insolvenzgericht stellt, dann wird der Beschluss über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens auf dem Online-Portal der Justiz entsprechend veröffentlicht.

Informationen zu seit dem Jahr 1999 (noch) laufenden Verfahren können Sie im gemeinsamen Online-Portal der Bundesländer namens „www.insolvenzbekanntmachungen.de“ finden. Die deutschen Insolvenzgerichte machen dort Bekanntmachungen öffentlich, die nach der Insolvenzordnung zu veröffentlichen sind.

Was passiert mit offenen Rechnungen bei Insolvenzen

Der Kunde darf offene Rechnungen aus der Zeit vor der Stellung des Insolvenzantrages nicht mehr bezahlen. Geschäftspartner können Forderungsausfälle trotzdem unter bestimmten Umständen vermeiden: Verfügen sie über Sicherungsrechte an Rechten oder Vermögensgegenständen ihrer Kunden, können sie diese verwerten.Melden Gläubiger ihre Forderungen in einer Planinsolvenz verspätet an, räumt das Gesetz diesen Gläubigern eine verlängerte Verjährungsfrist ein. Die Forderung verjährt nicht bis zum Abstimmungstermin der Planinsolvenz, sondern in einem Jahr (§ 259b Abs. 1 InsO).Die offene Forderung können Sie erst nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens anmelden. Im vorläufigen Insolvenzverfahren nach Stellung des Insolvenzantrags ist dies noch nicht möglich. Für die Anmeldung Ihrer Forderung erhalten Sie in der Regel ein Anschreiben von dem zuständigen Insolvenzverwalter.

Auf der Internetseite www.insolvenzbekanntmachungen.de veröffentlichen die Insolvenzgerichte der Bundesrepublik Deutschland die Bekanntmachungen, die vorzunehmen sind, wenn ein Insolvenzverfahren bei Gericht beantragt worden ist. Dort erhalten Sie auch weitere Informationen zur Suche.

Sind Insolvenzen öffentlich einsehbar : Das Insolvenzverfahren ist grundsätzlich ein nicht öffentliches Verfahren, daher erhalten nur Verfahrensbeteiligte Einblick. Die Verfahrensbeteiligung weist der Gläubiger in der Regel mit einer zur Insolvenztabelle festgestellten Forderung nach.

Was muss ich dem Insolvenzverwalter alles mitteilen : Dem Insolvenzverwalter sind regelmäßig unaufgefordert alle Einkommensnachweise (z. B. Verdienstab- rechnungen, Rentenbescheide, ALG-Bescheide etc.) für die Zeit ab Verfahrenseröffnung vorzulegen, ebenso die Nachweise zu bestehenden Unterhaltsverpflichtungen und zu dem Einkommen der unter- haltsberechtigten Personen.

Wie lange dauert es bis sich ein Insolvenzverwalter meldet

Dann müssen wir abwarten, bis das Insolvenzgericht Ihre Privatinsolvenz anordnet. Hierzu erlässt es einen Gerichtsbeschluss und bestellt einen Insolvenzverwalter. Den Gerichtsbeschluss erhalten Sie per Post und der Insolvenzverwalter wird sich bei Ihnen melden. Das kann zwischen einer und sechs Wochen dauern.

In der Regel dauert ein Insolvenzverfahren für Privatpersonen etwa drei Jahre plus Vorbereitungszeit und endet mit der Restschuldbefreiung. Für Verfahren, die zwischen dem 01.07.2014 und dem 17.12.2019 in Kraft getreten sind, beträgt die Grunddauer sechs Jahre.Insolvenzforderungen können grundsätzlich unbegrenzt zur Insolvenztabelle angemeldet werden.

Welches ist das zuständige Insolvenzgericht : Insolvenzverfahren werden zentral beim Amtsgericht Hamburg-Mitte und Mahnverfahren beim Amtsgericht Hamburg-Altona geführt.