Antwort Wie funktioniert der Siedewasserreaktor? Weitere Antworten – Was passiert in einem Siedewasserreaktor

Wie funktioniert der Siedewasserreaktor?
Das Wasser des Kühlkreislaufes durchströmt den Reaktorkern. Dort erhitzt die bei der Kernspaltung in den Brennelementen entstandene Wärme das Wasser soweit (bis 286°C), dass es direkt im Reaktordruckbehälter siedet. Dabei herrscht im Reaktordruckbehälter ein Druck von ca. 70 bar.Ein Siedewasserreaktor (SWR) funktioniert mit einem einzigen Kreislauf, dem Dampf-Wasser-Kreislauf.Vor- und Nachteile von Siedewasserreaktoren

Die größten Siedewasserreaktoren haben eine elektrische Leistung von etwa 1300 MW pro Kernreaktor und einen Wirkungsgrad von rund 35 %. Sie sind damit sehr leistungsfähig. Ihr Nachteil besteht vor allem in ihrem Gefährdungspotential.

Was ist der Unterschied zwischen einem Druckwasserreaktor und einem Siedewasserreaktor : Im Siedewasserreaktor herrscht im Reaktordruckbehälter im Vergleich zum Druckwasserreaktor ( DWR ) ein relativ geringer Druck (etwa 70 bar, somit circa halb so hoch wie im DWR ). Das Kühlmittel Wasser strömt von unten nach oben durch den Reaktorkern und führt dabei die in den Brennstäben entwickelte Wärme ab.

War Tschernobyl ein Siedewasserreaktor

Im Gegensatz zu den bei uns meist üblichen Druckwasser-Reaktoren, bei denen das Wasser unter so hohem Druck gehalten wird, dass es nicht siedet, handelte es sich in Tschernobyl um einen Siedewasserreaktor, bei dem das durch die Druckröhren gepumpte Kühlwasser zum Sieden kommt.

Wie viele Siedewasserreaktoren gibt es in Deutschland : In Deutschland ist der Druckwasserreaktor der meisteingesetzte Reaktortyp: Insgesamt sieben der neun in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke sind mit einem Druckwasserreaktor ausgestattet. Die neuste derzeit gebaute Form des Druckwasserreaktors ist der Europäische Druckwasserreaktor (EPR).

Das Kernkraftwerk Fukushima I besteht aus sechs Reaktorblöcken mit je einem Siedewasserreaktor.

Im Gegensatz zu den bei uns meist üblichen Druckwasser-Reaktoren, bei denen das Wasser unter so hohem Druck gehalten wird, dass es nicht siedet, handelte es sich in Tschernobyl um einen Siedewasserreaktor, bei dem das durch die Druckröhren gepumpte Kühlwasser zum Sieden kommt.

Wie funktioniert ein Druckwasserreaktor einfach erklärt

Bei den Druckwasserreaktoren (Beznau-1, Beznau-2 und Gösgen) wird im Reaktor das Wasser unter hohem Druck erhitzt, ohne dass es zu sieden beginnt. Das erhitzte Wasser wird zu Dampferzeugern ausserhalb des Reaktors geleitet, wo es seine Wärme an einen weiteren Wasserkreislauf abgibt.Nach dem Unfall in Block 4 wurde der letzte der drei noch verbliebenen Reaktorblöcke am Standort Tschernobyl im Dezember 2000 endgültig außer Betrieb genommen.Der Unfall hatte eine massive Freisetzung radioaktiver Stoffe zur Folge. Sie konnte erst nach zehn Tagen durch den Abwurf von ca. 5.000 Tonnen Sand, Lehm, Blei und Bor aus Militärhubschraubern auf die Reaktoranlage und das Einblasen von Stickstoff zur Kühlung des geschmolzenen Kernbereichs beendet werden.

April 1986 im Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl. Bei dem havarierten Reaktor handelte es sich um einen Druckröhrenreaktor der sowjetischen RBMK-Bauart. Bei diesem Reaktortyp sind die Brennelemente in Druckröhren innerhalb eines Graphitblocks angeordnet und werden von Wasser gekühlt.

Wo gibt es Siedewasserreaktor : Standorte in Deutschland:

  • Kernkraftwerk Kahl (Rückbau 2010 abgeschlossen)
  • Kernkraftwerk Großwelzheim (Rückbau 2008 abgeschlossen)
  • Kernkraftwerk Lingen (im Rückbau)
  • Kernkraftwerk Würgassen (nuklearer Rückbau 2014 beendet)
  • Kernkraftwerk Brunsbüttel (im Rückbau)
  • Kernkraftwerk Philippsburg (Block 1, im Rückbau)

Wann hört Tschernobyl auf zu strahlen : Nach dem Unfall wurden ganze Dörfer in Gruben versenkt und zugeschüttet. Diese 30-Kilometer-Zone um Tschornobyl ist für tausende Jahre nicht mehr zu bewohnen. Zehn Kilometer um das Kraftwerk herum wird die Gegend noch für Zehntausende von Jahren unbewohnbar bleiben.

Wie lange braucht radioaktive Strahlung von Ukraine nach Deutschland

Bei direktem Ostwind aus der Ukraine braucht eine radioaktive Wolke 1-3 Tage bis nach Deutschland.

Ursache waren gravierende Mängel in der Bauweise des sowjetischen Reaktortyps RBMK und eklatante Defizite in der Sicherheitskultur. Durch grobfahrlässige Fehler der Bedienungsmannschaft geriet ein Reaktor bei Tests zur Notstromversorgung ausser Kontrolle und explodierte.Auf dem Gelände des Atomkraftwerks Fukushima ist die höchste radioaktive Strahlung seit der Atomkatastrophe im März 2011 gemessen worden. Ein Roboter hat eine Strahlung von 530 Sievert pro Stunde gemeldet.

Wo in Deutschland ist die radioaktive Belastung besonders hoch : Der Süden Deutschlands – vor allem Südbayern und der Bayerische Wald, aber auch Teile Oberschwabens – ist vom Tschornobyl-Fallout 1986 besonders betroffen. In den letzten Jahren wurden Werte von bis zu mehreren Tausend Becquerel pro Kilogramm bei Wild und bei bestimmten Speisepilzen gemessen.